Bahnhof Bad Münstereifel (bis 1967
Münstereifel)
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Der Bahnhof Bad Münstereifel liegt
bei km 13,94 und 272,15 m über NN und ist der Endbahnhof der Strecke Euskirchen
– Bad Münstereifel.
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Der Bahnhof Münstereifel um 1910. Auf
diesem Bild sind noch alle jemals in Münstereifel vorhandenen
Betriebseinrichtungen zu sehen: Schuppen, Wasserturm, Empfangsgebäude mit
Schuppen und das Aborthäuschen (vorne rechts). (Foto:
Stadtarchiv Bad Münstereifel)
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Er entstand stadtnah am Werther Tor und verfügte über umfangreiche
Gleisanlagen. Neben dem Empfangsgebäude mit angebauten Güterschuppen aus
Sandstein und Fachwerk im „Schweizer Landhausstil“,
gab es auch einen einständigen Lokschuppen und einen Wasserturm,
zeitweise sogar eine Gleiswaage.
- Schon 1913 wurde das Gebäude in Münstereifel
erweitert und erhielt ein Bahnsteigdach. Im Zuge der Rationalisierungsmaßnahmen
von 1925 blieb die Lok nachts nicht mehr in Münstereifel, sondern wurde leer
nach Euskirchen zurückgefahren. Damit wurde auch der Schuppen überflüssig;
dieser wurde 1929 abgebrochen und von der Familie Schmitz im „Flachen Feld“ wiederaufgebaut.
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Plan des Bahnhofs Münstereifel aus dem Jahr
1938. (Sammlung Bernd Schwarz)
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Die Anzahl der 1927 in Münstereifel verkauften
Fahrkarten betrug 75.201 Stück. Von Bedeutung waren weiterhin die regelmäßigen
Viehmärkte in Münstereifel, zu denen die
Bahnjährlich bis zu 10000 Tiere brachte, sowie die umfangreiche
Holzverladung.
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Zum Ende des Jahres 1944 wurde
der Verkehr auf der Strecke eingestellt, die Eifelstadt war nun nicht mehr mit
dem Zug zu erreichen. Dieser Zustand hielt auf Grund
der gesprengten Brücken bis Mitte 1948 an. Nach dem Krieg wurden im Bahnhof Münstereifel
zunächst
nur Aufräumarbeiten durchgeführt.
Erst am 2.Juni 1948, nach der Wiederherstellung der Brücken, erreichte wieder
ein Zug den Bahnhof. Bis dahin mussten Reisende den ständig überfüllten
Omnibus benutzen oder zu Fuß gehen.
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- Links: "Der Eifel-Express bei der
Einfahrt in den Bahnhof Münstereifel" ist die Bildunterschrift zu
diesem Foto, was den Zeitungsartikel "50 Jahre Eisenbahn" am
30.09.1950 im Kölner-Stadt-Anzeiger illustrierte. Fragt sich nur, was mit
50 Jahre Eisenbahn gemeint war, da die Strecke 1950 bereits ihr 60stes
Wiegenfest feierte. (Foto: Elbern / Sammlung Alexander
Klein)
- Rechts: 50 1778 mit Donnerbüchsen im Sommer 1956
bei der Einfahrt in den Bf Münstereifel. (Foto: Winand
Perillieux / Sammlung Bernd Schwarz)
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Der Bahnhof Münstereifel 02.06.1962 aus der
Luft. (Foto: Archiv Stadt Bad Münstereifel)

Postkarte aus dem Jahr 1965. Am rechten Bildrand
ist das Bahnhofsgelände zu erkennen. (Sammlung
Wilfried Kurth)
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Im Oktober 1955 wurde der schon seit längerem nicht mehr benutzte
Wasserturm in Münstereifel auf unkonventionelle Weise abgerissen. Nachdem man
ihm das Schieferdach entfernt hatte, wurde er mittels einer Lokomotive der BR 86
und einem Drahtseil seines Fachwerkoberbaus entledigt. Der Rest fiel der
Spitzhacke zum Opfer. 1957 wurde das Bahnhofsgebäude modernisiert und umgebaut,
was sich gut zehn Jahre später wiederholte, wobei auch das Toilettenhäuschen
verschwand.

Lange Zeit übernahmen zu den verkehrsschwachen
Tageszeiten Triebzüge der Baureihe VT 95 den Personenverkehr zwischen
Euskirchen und Münstereifel, wie hier im Mai 1969. (Sammlung
Bernd Schwarz)
- 1975 wurde der Personenverkehr an Wochenenden ab Samstagmittag
eingestellt.
Ab dem Sommerfahrplan 1975
fuhren, rund ein Jahr lang, versuchsweise Kurswagen von Münster (Westf.) nach
Bad Münstereifel.
Mitte der 1970er Jahre wurde
der regelmäßige Güterverkehr nach Bad Münstereifel eingestellt.
- Nach Bedarf
wurde jedoch weiterhin Holz verladen und das in Münstereifel ansässige
Feinkostgeschäft Melder erhielt noch Wagen mit Frischwaren wie Obst und Gemüse.
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Der Bahnhof Münstereifel wurde 1982 aufgelöst und dem Bahnhof Euskirchen
untergeordnet.

Sonderzüge in Münstereifel waren keine
Seltenheit. Besonders hervorgehoben haben sich der Rheingold (rechts), der im
August 1973 anlässlich der Freizeitwoche gezogen von 051 694 nach Münstereifel
kam. Ebenfalls eine Besonderheit war der VT 11.5 (links) der hier kurz vor dem
Start zu seiner unvergesslichen Sonderfahrt durch die Eifel, über teils
stillgelegte Strecken am 8. Mai 1988 startklar gemacht wird. (Fotos:
Bernd Schwarz)

- Links: "Eine Stadt geht auf Reisen"
war jahrelang der Titel für Sonderfahrten, die der Eisenbahnclub Euskirchen
e.V. veranstaltete. Wie hier, 1987 zur Bundesgartenschau nach Düsseldorf,
starten die Züge meist im Bahnhof Bad Münstereifel.
(Foto: Archiv Stadt Bad Münstereifel)
- Rechts: Am 16.September 1990 kam dann 01 1100
mit einem Sonderzug aus Oberhausen, über Bonn, nach Bad Münstereifel. Auch
41 360 besuchte in den 1990er die Kurstadt. (Fotos:
Archiv Stadt Bad Münstereifel)

- Links: Am 13.September 1986 kam die
"Zuckersusi", die ehemalige Werkslokomotive der Zuckerfabrik
Euskirchen, nach Münstereifel. Mehr dazu unter: www.zuckersusi.de
(Foto: Bernd Schwarz)
- Rechts: Unfall in Bad Münstereifel: Am
8.November 1991 entgleiste in Bad Münstereifel ein Silberling. Als Hilfslok
kam 215 017-5 mit einem Gerätewagen. (Foto: Werner
Schwan)
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- 1990 baute man die Technik im Bahnhof auf „Vereinfachten
Zugbetrieb“ (VZB) zurück. Bis ca. 1993/94 wurde im Bahnhof Bad Münstereifel
noch Holz umgeschlagen, welches aus den Wäldern rund um die Kurstadt stammte.
Auch die Firma Greven Fettchemie nutzte hin und wieder die Gleisanlagen des
Bahnhofes zum Warenumschlag.
Mitte 1998 liegen im Bf Bad Münstereifel noch
alle Gleise. (Foto: Wilfried Kurth)
- Bei Gleiserneuerungsarbeiten auf der Erfttalbahn
wurden 1998 im
Bahnhof Münstereifel alle
Weichen, die vom Stammgleis (Gleis 1) abgehen, entfernt. Die nutzlos gewordenen
Gleise liegen teilweise noch, doch ist Münstereifel praktisch zu einem
Haltepunkt geworden. Übrig bleibt nur Gleis 1.
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Links: Im Dezember 2001 ist das Empfangsgebäude
eingerüstet. Die Stadt als neuer Eigentümer nimmt die dringend notwendigen
Umbaumaßnahmen vor. Rechts: ebenfalls im Dezember 2001 präsentiert sich das
Bahnhofsgelände unter einer weißen Schneedecke. (Fotos:
Alexander Klein)
- Im Jahr 2000 wurde das
Empfangsgebäude von der DB-AG an die Stadt Bad Münstereifel verkauft.
Diese lässt nun nach
Denkmalschutzrichtlinien äußerlich den Originalzustand wiederherstellen. Im Bahnhof
sind seit 2003 nun die Kurverwaltung, das Büro der Eifel- Touristik-
Agentur und im Güterschuppen eine Fahrradladen untergebracht.
- In naher Zukunft soll mit der Umgestaltung des Bahnhofsgeländes begonnen werden.
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- Das Empfangsgebäude in Bad Münstereifel kurz
nach der Restaurierung. (Fotos: Alexander
Klein 31.03.2002)
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Ob Sommer oder Winter: Vor der Rückfahrt nach
Euskirchen muss sich der Tfz (Treibfahrzeugführer) per BASA
(Bahnselbstanschluss, heute im Besitz der Firma Arcor) beim Fdl
(Fahrdienstleiter) Euskirchen anmelden. (Fotos:
Alexander Klein)
(c)
Alexander Klein, Wilfried Kurth 2002/2003